Mananaun mac Lir, der Herr der Meere

Mananaun in der Mythologie

Mananaun – und für diese Schreibweise habe ich mich entschieden- gibt es z.B. noch als Manannán mac Lir, aber aus irgendwelchen Gründen bin ich ständig mit den „n“ durcheinandergeraten. Da die andere Schreibweise aber auch in der Literatur existiert, würde ich meinen, passt das schon.
Mananauns Gemahlin heißt Fand und hatte dereinst eine Affäre mit Cúchulainn (kommt noch), dem wohl wichtigsten und größten menschlichen Helden der irischen Mythologie. Cathbad würde wohl hinzufügen: Und dem Dümmsten. Mananaun beendete die ganze Sache und verzieh ihr.
Mananaun

Erste Erwähnung

Mananaun soll in der Mythologie erst recht spät erwähnt worden sein. Und interessanterweise erst dann, als die Tuatha Dé Danann die Erde den Milesiern übergeben und sich zurückgezogen hatten- dazu werden übrigens mehere Möglichkeiten genannt: Entweder sollen sie unter die Erde gegangen sein (Stichwort: „Feenhügel“, „síd“), in die Natur selbst, Inseln (nein, keine im Nebel), aber Tír na nÓg, Lughs Heimat, vgl. „Hy Brasil“, ist ein Beispiel für das Verschwinden der alten Götter. So oder so: Irgendwie, irgendwo sind sie nach eigener Aussage noch da.
Also: Erst nach jenem Zeitpunkt erscheint Mananaun auf der Bildfläche und dann auch noch als Hochkönig. Tatsächlich wird nicht ganz klar, was aus Lughs Herrschaft geworden ist, der Vollständigkeit halber sei es aber erwähnt.
Mananaun
(Botheroyd, P. &, Botheroyd, S. (1992). Lexikon der Keltischen Mythologie. Eugen Diederichs Verlag. München.).

Emain Avalach

Nett ist auch dies: Wenn Mananaun mal Urlaub braucht, zieht er sich gerne auf die Andersweltinsel (hier also noch ein Beispiel) Emain Avalach, die „Apfelinsel“, „Insel der Apfelbäume“ zurück. Schon mal was von einem gewissen Avalon gehört…?
Alles Vorgenannte deckt sich nicht unbedingt mit anderen Informationen, aber so ist das wohl mit Mythen: Wer weiß es schon genau? Und weil das so ist, beschränke ich mich hier auf das was jetzt kommt:

Mananaun

Mananaun und Lugh

Mananaun soll es gewesen sein, der Cian, dem Sohn des Dian Cecht mit seinem sog. „Weißen Schiff“ geholfen hat, nach Toraigh, der Insel der Fomor überzusetzen. Dieses Schiff hat die bemerkenswerte Fähigkeit, innerhalb eines Wimpernschlages an restlos jede Küste gelangen zu können, Entfernungen oder Zeit sind dabei nicht von Belang. Dafür forderte er von Cian allerdings einen Preis: Die Hälfte all dessen, was er auf Toraigh erbeutet hätte. Am Ende kehrte Cian mit dem schon erwähnten Halfter und dem kleinen Lugh zurück. Und da beides schlecht zu halbieren ist, übergab Cian dem Herren der Meere seinen kleinen Sonnengott. Von da an ging es Lugh richtig gut: Er fuhr mit Mananaun zu dessen Land, „über die Wasser am Ende der Welt“, (Young, E. , 1996, S. 43) und landeten – meiner Interpretation nach – auf Emain Avalach, denn es gibt eine Textzeile, in der die schönsten und süßesten Äpfel beschrieben werden.

(Young, E. (1996). Keltische Mythologie. Celtica I. (4. Auflage). J. Ch. Mellinger Verlag GmbH, Wolfgang Militz u. Co. KG. Stuttgart.).

Demnächst wenden wir uns dem Dagda zu, Aengus` Vater. Dem „Ollathair“, dem Allvater. Oder einfach: „der Gute Gott“.

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