Beltane
Mythologische Herkunft
Dazu mal ein Zitat von E. Young: „Es war am 1. Mai, da die Milesians nach Irland kamen. Sie kamen mit ihren Weibern und Kindern und all ihren Schätzen. Es waren ihrer viele. Sie kamen in Schiffen, und es wird erzählt, sie seien aus einem Land jenseits der äußersten Bläue des Himmels gekommen, und noch heute könne man in Winternächten zwischen den Sternen die Spur sehen, die ihre Schiffe zurückgelassen haben.“ Siehe dazu auch
Die Milesier
Zitiert nach: Young, Ella (1996): Keltische Mythologie, Celtica I. J. Ch. Mellinger Verlag GmbH, Wolfgang Militz u. Co. Kg. Stuttgart. 4. Auflage. S. 73.
Klingt speziell, oder? Nun ja. Die Milesier, auch genannt „Kinder des Beltu“ landeten also an einem 1. Mai. Ach ja, gleiches soll wohl auch für die Tuatha Dé Danann gegolten haben. Siehe dazu: Die Tuatha Dé Danann und die Schöpfung. Beltane ist ein Feuerfest und setzt sich aus den Silben „Bel“ (vgl. „Beltu“) und „tine“, „Feuer“ zusammen. „Bel“ kann man mit „hell, leuchtend“ übersetzen. Feuer wurden vor allem in der Nacht entfacht, aber auch am Tag. Gefeiert wurde der Neubeginn, symbolisiert durch die Ankunft der jeweiligen Göttervölker. Außerdem handelte es sich um den mythologischen Sommeranfang. Die Tage werden länger, die Natur erhebt sich und die Sonne lässt sich öfter blicken.
Die Nacht des 30. April
Die Nacht vor Beltane war nicht ungefährlich, denn die Tore zur Anderswelt standen weit offen. Diese Zeit gehörte ihren vielgestaltigen Bewohnern, Geistern und Hexen. Nicht umsonst feiern wir heute noch in dieser Nacht die Walpurgisnacht. Aber die Menschen waren nicht hilflos. Man schützte sich mit Feuern und Ebereschenzweigen gegen die Gefahren der Nacht. Gleichwohl gibt es genügend Sagen, in denen trotzdem Kinder gestohlen wurden, oder generell Menschen verschwanden. Sogar von Drachensichtungen ist die Rede. Jene Nacht und der Tag danach, diese Mischung aus übel/böse und hoffnungsvoll/gut bildete die Grenze zwischen den beiden Jahreshälften. In einigen Gegenden Irlands findet sich dieser Glaube noch im Ausbessern der Zäune, der eigenen Grenzen wieder.
Der 1. Mai
Der Tag gehörte wieder den Menschen. Auch am Tag wurden Feuer entzündet und das Vieh zwischen ihnen hindurch getrieben, um die Tiere rituell zu reinigen. Häuser wurden und werden mit frischem Grünzeug geschmückt. Auch der Maibaum existiert bis heute. Für die Kelten hatten Bäume generell einen hohen Stellenwert – dazu aber an anderer Stelle mehr. Beltane war für die Kelten aber noch aus einem anderen Grund wichtig. Aufgrund der Bedeutung als Fest des Neubeginns wurden an diesem Tag auf Uisnech Streitereien geschlichtet (und weil die Kelten untereinander sich sowieso nie einig waren, kann man sich vorstellen, dass die Druiden viel zu tun hatten), Verträge ausgehandelt und Recht gesprochen.
(Botheroyd, P. &, Botheroyd, S. 38,39 (1992). Lexikon der Keltischen Mythologie. Eugen Diederichs Verlag. München.).
Anregungen zum Fest
Ansha hat dazu einige sehr schöne Ideen, die ich euch nicht vorenthalten will.
Empfohlen werden lange Spaziergänge, Picknicks, körperliche Betätigung im Freien, vielleicht alte Volkstänze. Am hübschesten finde ich aber die Vorstellung eines eigenen Maibaumes:
– Vor dem Sonnenaufgang aufstehen, einen Spaziergang machen. Die Magie ist um diese Zeit sehr stark.
– leichtes FRühstück einpacken und alle Fragen sammeln, die im Zusammenhang mit den Themen Fruchtbarkeit, Liebe, Neubeginn stehen.
– Wenn das geglückt ist, geht`s los: Sucht euch „euren“ Baum. Aber nicht zu lange nachdenken, das Ganze soll und muss auf der Gefühlsebene ablaufen. Lasst eure Intuition ran.
– Kontaktaufnahme. An den Baum herantreten, ihn begrüßen. Schön respektvoll sein! Mit dem Rücken an den Stamm lehnen, die Augen schließen.
-Langsam und gleichmäßig mindestens 20-mal ein- und ausatmen. Tief in den Bauch hinein, Konzentration auf den Atem. Jetzt sollte eine tiefe Entspannung einsetzen, falls noch nicht, weiteratmen.
– Irgendwann spürt man die Kraft des Baumes, seine uralte Energie, aus den Wurzeln bis in die Äste. Der Baum gibt etwas davon an euch ab, es schützt euch. Ruhig bleiben, den Vögeln lauschen, den Baum bewusst wahrnehmen.
-Jetzt kann man sich umdrehen und den Stamm umarmen. Die Stirn dagegen lehnen.
(Ansha, S. 55,56 (2000). Die magische Welt der Kelten. Mythologie, Naturverständnis, Kunst, Kultur und Jahresfeste – und was sie heute für uns bedeuten. W. Ludwig Buchverlag. München.).
Gerade letzteres klappt bei mir immer gut. Hinterher fühle ich mich nicht nur weniger gestresst, sondern auch viel stärker.
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