Lughnasad

Lughnasad

Mythologische Herkunft

Zunächst sei gesagt, dass Lughnasad am 1. August gefeiert wird. Und wie immer bei den Kelten gehörte die Nacht davor ebenfalls zu den Festigkeiten. Lugh höchstselbst, der König der Tuatha Dé Danann und Herr des Lichts, s. lugh-koenig-der-goetter hat das Fest zu Ehren seiner Amme und Ziehmutter Tailtiu, ins Leben gerufen. Diese Dame gilt als eine der großen steinzeitlichen Muttergöttinnen. Ihr Mythos besagt, dass sie das Land unter größter Anstrengung kuntiviert habe und dann aber an den Folgen der unmenschlichen Anstrengung verstarb. Ihr Ziehsohn Lugh hat sie beerdigt und einen Steinkreis um den Grabhügel errichtet.
Und natürlich ihr zu Ehren das Fest Lughnasad ausgerufen. Übrigens befindet sich der Grabhügel im heutigen Teltown in der Grafschaft Meath in Irland. Allerdings sind vom ursprünglichen Steinkreis nur noch Reste übrig, aber immerhin.

Lughnasad

Was wird gefeiert?

Im wesentlichen die bevorstehende Ernte. Zwar ist aktuell noch Hochsommer, doch die Erntezeit naht. Und es kann in dieser Zeit immer geschehen, dass plötzliche, unvorhergesehene Wetterphänomene die Ernte zerstören, vgl. cailleach. Hier sind namentlich zu nennen vor allem Stürme, Gewitter und Hagel. Falls so ein Drama eintrat, hatten die Menschen ein ernstes Problem, denn es drohten Hungersnöte und der Tod. Daher erschien es nötig, die Ernte zu schützen, und was lag näher als ein Fest für jene Gottheit, die es einst erst möglich machte, überhaupt das Land nutzen zu können? Diesbezüglich gab es verschiedene Bräuche. Bis heute werden aus dem ersten handgepflückten Korn Brötchen gebacken. Als die Kartoffel Einzug in Irland hielt, grub man die ersten kleinen Frühkartoffeln aus – als Vorgriff auf eine hoffentlich üppige Ernte, eine tatsäche magische Handlung. Lughnasad galt als eher ernstes Fest, denn schließlich ging es um nichts weniger als Tod oder Leben.

Allerdings gab es einen weiteren Aspekt. Die Hochzeit des Lugh. Gemeint ist damit die Heilige Hochzeit, also die Verbindung des Königs mit dem Land, oder die Vereinigung von Gott und Göttin. Daher wurden Hochzeiten gerne an Lughnasad organisiert, geheiratet wurde und wird traditionell im Herbst. Hat den Vorteil, dass die Kinder schlüpfen, wenn es draußen hübsch warm ist.

(Botheroyd, P. &, Botheroyd, S. (1992). Lexikon der Keltischen Mythologie. Eugen Diederichs Verlag. München.).

Lughnasad

Wie wird gefeiert?

Hier ein schönes, praktikables Ritual:

-Visualisiere deinen Wunsch. Idealerweise sollte er sich um gesunde Ernährung/Gesundheit/Dankbarkeit drehen. Schreib es auf, mach es einprägsam, am besten in Form eines Gedichts. Völlig egal, ob es sich reimt, oder nicht.
-Spirituelle Hilfe. Je nach Glaubenswelt immer anders. Die Kelten wenden sich an Tailtiu, jeder suche aus, wer oder was zum eigenen Glauben passen möge.
-Baue einen Altar. Steingutteller wäre ideal, aber falls nicht vorhanden sollte ein nettes Holzbrett auch passen. Arrangiere einige passende Gegenstände darauf. Natürlich bieten sich eine reife Ähre an, selbst gebackene Brötchen, selbst ausgegrabene Frühkartoffeln, grüne oder goldene Kerzen, Sonnenblumen. Letztlich alles, was dir ein gutes Gefühl vermittelt. Am besten findet das Ritual draußen statt. Im Garten, auf Feldern, im Grünen. Vorsicht mit den Kerzen!!!!!!
-Kerzen entzünden, Wunschgottheit anrufen. (Den logischen Wortwitz sparen wir uns jetzt einfach mal). Konzentration auf die Kerzenflamme und mindestens 20 mal tief Atmen, bis Entspannung einsetzt. Jetzt die Visualisierung. Stell dir so deutlich wie es geht vor, wie z.B. dein Wunschgewicht sein soll. Sieh dich selbst in deinem Wunschkörper. Lass vor deinem inneren Auge Obst, Körnerspeisen, Milchspeisen, Milch, Gemüse, alles knackfrisch und köstlich entstehen. Schmecke es regelrecht. Dann sag deinen Wunsch auf. Den Text, das Gedicht, was auch immer.
-Zum Schluss das Wichtigste: Die Dankbarkeit. Das Brötchen wird zerkrümelt und der Erde als Opfer dargebracht. Und nie vergessen: Das dreifache Danke!

(Ansha, S. 56-59 (2000). Die magische Welt der Kelten. Mythologie, Naturverständnis, Kunst, Kultur und Jahresfeste – und was sie heute für uns bedeuten. W. Ludwig Buchverlag. München.).

So, das mal wieder von mir, bis demnächst!

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