Pooka

Pooka

Noch mehr Púcas?

Ja. Denn an dieser Stelle möchte ich euch die von mir sehr verehrte Ella Young vorstellen. Ganz gut, wenn ich sie mal zu Wort kommen lasse. Daher im Folgenden und mit ihren Worten ein Auszug einer denkwürdigen Begegnung von Aengus, Dagda, Balors nicht näher benanntem Sohn und natürlich Púca („Pooka“).
Kurz zur Erklärung: Zu jener Zeit hatten die Fomor die Überhand und die Tuatha Dé Danann waren ihre Sklaven und Untergebenen. Dagda und Aengus, sein Sohn, unterhalten sich. Aengus („Angus“) lästert über Dagdas Mantel mit neun Kragen, der erwidert, dies sei der einzige Mantel, den die Fomor ihm gelassen hätten. Woraufhin Aengus die Tatsache beklagt, dass der Kessel der Fülle und die Zauberharfe weg seien und er keine Ruhe mehr in Irland finden würde. Er wolle sich daher verwandeln. Beide besprechen verschiedene Möglichkeiten, die aber verworfen werden. Bis Angus DIE Idee hat:

Hallo Pooka!

Zitiert nach: Young, Ella (1996): Keltische Mythologie, Celtica I. J. Ch. Mellinger Verlag GmbH, Wolfgang Militz u. Co. Kg. Stuttgart. 4. Auflage. S. 19-21.
„[…] Eine gute Tat will ich sein. Mit einer guten Tat geben die Fomor sich niemals ab.“ Während Angus noch sprach, trat ein Pooka zwischen den Bäumen hervor. Er sah aus wie ein schneeweißes Zicklein mit goldenen Hörnern und silbernen Hufen. Aber er konnte jede Gestalt annehmen, die er wollte. Als er Angus sah, lächelte er und sprang mit einem Satz auf seine Schulter.
„Schau dir das an!“ sagte Angus. „Nie kann ich etwas von Bedeutung sagen, ohne unterbrochen zu werden.“
„Was wünschest du?“ sagte er zu dem Pooka und stellte sich mürrisch.
„O, gar nichts! Ich möchte nur deiner weisen Rede lauschen. Das tut mir gut“, sagte der Pooka, auf Angus` Schulter einherstolzierend.
„Nun, sei still, wenn du lauschen willst!“ sagte Angus.
„Ich sagte gerade“, fuhr er, sich an den Dagda wendend fort, „eine gute Tat will ich sein.“

Balors Sohn

In diesem Augenblick kam ein hässliches mißgestaltetes Tier mit dem Kopf gleich dem eines Schweines und einem Hundeleib tobend durch den Wald. Hinter ihm war ein kleiner Fomorjunge. Er war häßlich und mißgestaltet, aber er trug einen prächtigen Mantel und auf dem Haupte ein goldenes Diadem. In dem Augenblick, als er den Pooka erblickte, warf er mit einer Feuerkugel nach ihm. Der Pooka sprang hinter Angus und Angus fing die Feuerkugel auf. Sie erlosch in seiner Hand.
Balors Sohn
„Ich bin der Prinz der Fomor!“ sagte der Junge und bemühte sich, groß zu erscheinen.
„Das habe ich mir gedacht“, sagte Angus, „du hast das Benehmen eines Prinzen.“
„Ich bin Balors einziger Sohn. Ich bin gekommen, um nach Schätzen zu suchen. Und solltest du irgendwelche haben, so befehle ich dir, sie mir sofort zu geben.“
„Was möchtest du haben?“ sagte Angus.
„Ich möchte das weiße Pferd des Mananaun, oder drei goldene Äpfel oder einen Hund aus Tirnan-Oge.“
„Man sagt, es bringe Glück, gut zu sein zu armen Leuten“, sagte Angus, „wenn du gut bist zu uns, wirst du vielleicht einen Schatz finden.“
„Wenn du dich nicht sofort aufmachst und überall forschest nach einem Schatz für mich, so werde ich es meinem Vater, Balor, sagen, und er wird dich hinwegwelken lassen vom Angesicht der Erde.“
„O, gib mir noch ein wenig Zeit“, sagte Angus, „und ich werde etwas suchen.“

Idee!

Der Pooka, der alles gehört hatte, hüpfte nun aus seinem Versteck hervor mit einer Rübe im Maul. Er hielt sie an den grünen Blättern.
„Das ist das richtige“, sagte Angus. „Hier ist ein Schatz.“ Er nahm die Rübe in seine Hände und fuhr mit den Fingern über sie. Die Rübe verwandelte sich in ein großes weißes Ei. Und die Blätter wurden zu goldenen und roten Flecken und breiteten sich über das ganze Ei aus.
„Nun schau her!“ sagte Angus. „Das ist ein Zauber-Ei. Du brauchst es nur solange aufzubewahren, bis du drei gute Taten vollbracht hast, und dann wird es sich verwandeln in etwas Prächtiges.“
„Wird es sich in Mananauns weißes Pferd verwandeln?“ fragte der Junge.
„Das hängt von den guten taten ab, die du vollbringen wirst. Alles hängt davon ab.“
„Was ist eine gute Tat?“ […]

Wir ahnen wir das ausgeht. Woher soll ein Fomor auch wissen, was eine gute Tat ist? Dagda und Aengus nehmen ihn kräftig auf den Arm, wobei Púca/Pooka mithilft. Am Ende zieht der Junge den Kürzeren und trottet von dannen. Diese Szene unterstreicht zum einen die Freundschaft zwischen Aengus und Púca/Pooka und beschreibt recht gut dessen Fähigkeiten.

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Das erste Bild: Pixabay | © PD
Bild 2: Pixabay | © PD

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