Kelpie
Was ist das?
Das Kelpie, genauer gesagt, das „Wasserpferd“ (gälisch Each Uisge) gehört eindeutig zur Gattung der überaus bösartigen Bewohner der Anderswelt. Es handelt sich um einen Wassergeist und Gestaltwandler, der in Flüssen, Seen („Loch“, wie Loch Ness [wer weiß, wer weiß…?]), oder im Meer lebt. Wenn es Beute machen will, zeigt es sich als hübscher Mann, der aufgrund seines Aussehens junge Frauen zu sich lockt und sie schließlich in sein Unterwasserreich entführt. Allerdings nicht, um dort mit ihnen zu leben, sondern um sie zu fressen. Allerdings erscheint das Kelpie öfter als prächtiges Pferd mit glänzendem Fell. Ganz ähnlich übrigens wie der Púca. Dürften wohl verwandt sein.
Man konnte das Kelpie von einem normalen Pferd durchaus unterscheiden, wenn man denn auf ein kleines aber feines Detail achtete: In der Mähne des Kelpie hängen Algen und Tang, manchmal schimmert die Mähne auch leicht grünlich. Falls ein Sterblicher ein Kelpie zu Gesicht bekam, kündigte dieser Umstand seinen baldigen Tod durch Ertrinken an. Ansonsten sucht das Kelpie die Nähe der Menschen und taucht an Küsten, Häfen oder Anlegestellen auf. Wenn ein Mensch dann, fasziniert von der Schönheit des Wasserpferdes, tatsächlich einen Ritt wagt, so erstarrt er alsbald auf dem Rücken des Kelpie und muss hilflos aushalten, ins Wasser entführt und ebenfalls gefressen zu werden. Auch kleine Kinder werden nicht verschont und stehen gerne auf dem Speiseplan.
Es soll aber möglich sein, das Kelpie zu fangen und zu zähmen. Dazu muss man es, sobald man auf seinem Rücken sitzt, auftrensen, allerdings ist Eile geboten! Falls das Wagnis aber gelingt, so hat man ein sehr starkes Arbeitspferd.
Die Ursprünge des Kelpie
Die Ursprünge des Kelpie dürften wohl sehr weit zurückliegen. Die irischen Kelten waren ein Reitervolk und verehrten ihre Tiere sehr. Das ursprüngliche Wasserpferd galt zunächst nicht als bösartig. Tatsächlich wurde es dem Gefolge des Mananaun mac Lir, dem Herrn der Meere zugeordnet. Auch dort wird es als Arbeitspferd, aber auch als Reittier eingesetzt. Vermutlich existiert hier ein Zusammenhang zwischen dem normalen und geliebten Pferd und dem anfänglichen Kelpie. Übrigens existieren Wasserpferde auch in der griechischen Mythologie und dort gehören sie folgerichtig zu Poseidon, dem Gott der Meere. Im Laufe der Zeit wandelte es sich, ob freiwillig der unfreiwillig und wurde zum Antagonisten. Wie und warum das geschah ist heute kaum mehr nachzuvollziehen.
(Emick, J., S. 166, 167 (2018, 2021). Das Buch der Keltischen Mythen. Von Göttern, Kriegern, Feen und Druiden. Anaconda Verlag. München.).
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